Rundgang mit Monika

Lüdemann Teil 3

„Mit dem Skulpturenverzeichnis der Stadt Soest wurde 2003 die Kunst im öffentlichen Raum erfasst und zugänglich gemacht. Zu den Skulpturen, die anlässlich der internationalen Bildhauer-Symposien 1969, 1973 und 1981 und 1994/2001 (nicht mehr international) angefertigt wurden, gibt es weitere interessante Kunstwerke in unserer Stadt, die wir im weiteren Verlauf des Nachmittags noch betrachten werden „. Mit diesen Worten begrüßte Monika Lüdemann die Damen des ILC zum 3. Kunstwanderung in Soest.

Sie führte aus, dass entlang der Binnerwälle (ausgehend von der Stadthalle) 120 – in Regenbogenfarben markierte – Laternen vom Soester Künstler Richard Cox stehen, die unter dem Motto „Soest soll bunter werden“ entstanden seien.

Beim Zugang zum Rosengarten entdeckten die Damen dann auch den „Schäfer“ des ebenfalls lokalen und inzwischen verstorbenen Bildhauers Alfons Düchting, dessen Kunst bereits auf der Bundesgartenschau 1959 in Dortmund bewundert werden konnte.

Über Manaf Halbounis Kunstwerk (2019) im Rosengarten diskutierenten die Damen angeregt, denn zurzeit spricht fast jeder in Soest über diesen Künstler, stellt er doch auch im Museum Wilhelm Morgner aus. Es sei lange her, dass ein Kunstwerk eines Soester Stipendiaten (2018) derart im öffentlichen Fokus stehe wie Manaf Halbounis „Speak free“ und die Instalation „Meinungsfreiheit“. Die Kommentare reichen denn auch von „peinlich“ bis zur „Geldverschwendung“.

An den Kunstwerken von Bernd Ellebracht, Tatjana Bierhoff und Renate Geschke („innen und außen) vorbei, die im Rahmen des Symposiums 2001 erstellt wurden, bewunderten die Teilnehmerinnen Ursula Determanns Sonnenuhr aus den 70er Jahren mit Reliefs von den sich an den Händen haltenden Kinderfiguren, die die Kinder dieser Welt repräsentieren sollen.

Ein kurzer Seitensprung zum vergrößerten Durchbruch im Wall, mit Einblicken in Zustände des 2. Weltkrieges, gaben eine für unsere Zeitgenossinnen entfernte Welt der Bunker und Luftangriffe frei. Einige Teilnehmerinnen konnten sich an diese grauenvolle Zeit erinnern und ergänzten die Ausführungen von Monika Lüdemann.

Die Skulptur des Japaners Takera Narita (1969) setzte das Thema „Meinungsfreiheit“ bei der restaurierten Brunnenschale fort, an der so viele Soester Kinder – und Erwachsene – heutzutage ihren Spaß haben.

Abschließend, und im Vergleich zu Fotos aus den 1970er Jahren, kamen die Anwesenden zu dem Ergebnis, dass die „neuen Rosengärten“ durch die Umwandlung 2020 sehr gelungen sei. Dieses zeige ja auch die vielen Menschen, die gerne hier verweilen.

Beim Jakobitor konnten die Damen die Granitsteele vor der Soester Volksbank in Augenschein nehmen. „Der Hinkelstein“ wurde beim Bau der Volksbank 1983/84 dort aufgestellt.

Direkt gegenüber des Natursteins steht der Jakobusbrunnen oder Pilgerbrunnen (1990) der Gebrüder Winkelmann und führte zu einem kleinen Exkurs ins Pilgerwesen des deutschen Mittelalters. Ein Pilger mit den üblichen Attributen: Jakobsmuschel, Pilgerstab, Umhang und Hut, weist auf das Ziel der Pilgerfahrten nach SANTIAGO DE COMPOSTELA hin. Diese Pilgerreisen erleben gerade in der heutigen Zeit wieder eine Renaissance, und auch in Westfalen gibt es zahlreicher solcher Pilgerwege, die selbst von vielen jungen Menschen begeistert begangen werden.

Im nächsten Teil des Walls, vorbei an Richard Coxs Lichterbogen, führte der Weg die Damen in den Bergenthal-Park, wobei Informationen zu Hugo Kükelhaus und seinen Werken Interesse fanden und insbesondere die Kükelhaus‘ „Schaukel“ ausprobiert werden musste.

Zum Abschluss wurde dann noch die Skulptur der Polin Janina Papp (int. Bildhauersymposion 1981) aus Krakau mit dem Titel „Die Liebenden“ bewundert. Sie stellt ein Paar in inniger Umarmung dar. Die Skulptur muß jedoch zunächst erst „erforscht“ werden, öffnet sie sich dem Betrachtenden doch nur von einer Stelle aus.

Petra Menke-Koerner dankte Monika Lüdemann im Namen der Ladies, und die Damen waren sich einig, dass der Rundgang im nächsten Jahr eine Fortsetzung finden muß!