Wald der Zukunft

mit Uwe Steuer

Der Wald der Zukunft: die Forstwirtschaft vor einem Dilemma?!
Es ist nicht zu übersehen: Der deutsche Wald ist krank! Er leidet unter Trockenstress. Die Stürme setzen dem geschwächten Wald weiterhin zu, und auch die Monokulturen fördern die Schäden durch laub- und nadelfressende Insekten. Die Schadholzmengen am gesamten Holzeinschlag waren noch nie so hoch wie jetzt. Der Wald benötigt einen Paradigmenwechsel!

Mittlerweile hat der „Umbau“ zu Mischwäldern zaghaft begonnen und da, wo es schon immer so gehalten worden ist, gibt es diese Schäden in den erwähnten Ausmaßen nicht. Es werden auch wieder Pferde eingesetzt, damit die Wasserressourcen im Waldboden erhalten bleiben. Eine erste Wende zur Rettung des Waldes?

Uwe Steuer, ehemaliger Leiter für Ökologie und Forsten, zeigte beim Rundgang mit den Damen und Herren des International Ladies Club Soest die immensen Schäden im Arnsberger Wald und legte die Finger in die Wunde. „Mit der Anpflanzung neuer „hitzebeständiger“ Baumarten aber auch vorhandener Sorten, wird der Wald für den Klimawandel wieder lebensfähig“ so Steuer. Diese Worte von Uwe Steuer sind aber nicht neu in den Ohren der beteiligten Damen und Herren, hatte er doch bereits vor 30 Jahren auf den bevorstehenden Klimawandel hingewiesen. „Wenn man den Wald nur lässt, regeneriert er sich selbst“.

Zum Schluss des schönen aber auch nachdenklichen Rundganges zitiert Uwe Steuer noch einige sehr zur Situation passende Verse des Dichters Rudolf Hagelstange:

„Wo wir die Beeren mit den Vögeln teilten
und mit dem Eidechs unterm Busche schliefen
und mit dem Kuckuck um die Wette riefen
und an den Bächen bei den Fischen weilten,
wo uns der Teich empfing mit seinen bleichen
und traumversunkenen Rosen, wo die Schwäne
das Wasser adeln und im Schilf die Kähne
verschwiegen warten, wo geheime Zeichen
in alten Linden weiterwachsen.
Haben wir nicht den Schwur getan als Knaben,
dass groß und rein das Leben werden muss?
Und gingen hin und haben ihn vergessen
und haben das vertan, was wir besessen,
als hätten wir davon im Überfluss….„

Petra Menke-Koerner bedankte sich während des gemeinsamen Kaffeetrinkens an der Seeterrasse bei Uwe Steuer für diesen sehr beeindruckenden Rundgang durch den Arnsberger Wald und stellte fest, dass für sie das Fazit des heutigen Nachmittages laute:“ Die Forstwirtschaft in ihrem Aktionismus muss mehr Gewichtung auf den Wortteil Forst als denn auf den wirtschaftlichen Teil legen. Nur so kann der „Umbau“ des Waldes und sein Überleben gelingen“.

. . . und so sah es im Arnsberger Wald 2009 aus: